Kurzer Stopp bei der Tauchbasis in Port Bonaire, denn wir brauchen noch Flaschen für heute. Dort erfahren wir auch, dass der Nationalpark weiterhin für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Der Hurricane und die weiteren starken Regenfälle machen den Park für den "gemeinen Touristen" unpassierbar. D.h. unsere Idee, dort 2 x hinzugehen und auch noch zu tauchen, müssen wir leider begraben.
Am Nachmittag gehen wir im Norden tauchen.
1. TG: "Witches Hut/Webers' Joy"
70 min - 17,8 m
Wir haben Glück, kein anderes Auto parkt dort. Wir haben diesen schönen Tauchplatz ganz für uns alleine. Wir sehen u.a. einen großen Lobster!

2. TG: "Angel City"
51 min - 17,7 m
Nachttauchgang!
Wir haben uns für "Angel City" entschieden, weil er uns für einen Nachttauchgang geeignet erscheint. Einfacher Ein-/Ausstieg und max. 18 m tief. Die Sonne ist untergegangen, wir haben Dämmerung. Das Auto parkt am Straßenrand. Links davon sind die Antennen von Trans World Radio, die nachts beleuchtet sind. Eine prima Landmarke zur Orientierung, wenn wir dann später im Dunkeln aus dem Wasser kommen.
Gegen 18 Uhr beginnen wir mit dem Einstieg. Die Wellen sind mäßig, alles klappt ohne Probleme. Bei 5 Meter befestigen wir unseren "Blitzer" an einem herumliegenden Riffbrocken. Die Befestigung erweist sich als schwierig und dauert geschlagene 5 Minuten. Dann endlich geht's ans eigentliche Tauchen. Inzwischen ist es ganz dunkel geworden, wir schalten unsere Lampen ein.
Nachts zu tauchen ist besonders spannend, denn während die normalen Fische schlafen gehen, wachen die nachaktiven Meerestiere auf. Wir beobachtn jede Menge Krebse und Garnelen. Sehr schön.
Plötzlich im Schein der Lampe blitzt es silbern auf ... Im ersten Moment erschrecke ich mich wieder heftig, bis ich den Tarpon als solchen erkenne. Der Tarpon ist ein (für Menschen harmloser) Raubfisch und hat die Größe eines kleinen Hais bzw. eines großen Barrakudas oder Thunfisches. Er ist nicht gerade mit Schönheit geschlagen, hat einen fiesen Überbiss und sieht auch im Dunkeln nicht besser aus.

Er ist ein ganz Schlauer, der sich den Schein unserer Lampen zum Jagen zunutze macht. D.h. er heftet sich quasi in Oberarmhöhe an uns, so dass er - genau wie wir - in Richtung Lampenstrahl blickt. Er begleitet uns und sobald er eine Beute entdeckt, schießt er blitzartig nach vorne.
Ich konzentiere mich aufs Fotografieren (in der einen Hand die Lampe, in der anderen die Kamera) Wie gesagt, er tut Menschen nichts, aber im Dunkeln verursacht er mir mulmiges Gefühl ... eben ist er noch neben mir, dann ist er verschwunden. Er umkreist uns die ganze Zeit ... Man gewöhnt sich daran!
Unser Tauchgang geht langsam zu Ende Unterwegs haben wir ein bisschen die Orientierung verloren. Der Tauchplatz ist doch nicht optimal für nachts. Keine klare Struktur wie z.B. bei einer Steilwand, mehr ein Korallengarten. Ich tauche kurz auf, um zu schauen, wo wir sind. Wir sind genau richig! Ich sehe die beleuchteten Maste an Land und unseren Blitzer unter Wasser, den wir auf dem Rückweg wieder mitnehmen.
Am Ufer angekommen stellen wir fest, dass wir nicht punktgenau dort rausgekommen sind, wo wir eingestiegen sind. Kein Problem, gehen wir halt noch ein paar Meter zum Auto. Im Dunkeln ist es schwierig mit der Orientierung. Wir gehen nach rechts, weil wir dort unser Auto vermuten. Nach 20 Metern ... Fehlanzeige. Hmmm, was jetzt?
Zufällig kommen an der Straße zwei Pickups vorbei. Die Fahrer halten an und fragen, ob sie helfen können. Wir setzen uns mit samt unserem Gerödel auf dem Rücken hinten auf die Ladefläche und fahren ein Stück die Straße entlang. Kein Auto! Der Fahrer des 2. Pickups fährt in die entgegengesetzte Richtung und macht uns per Lichthupe Zeichen.
Wir waren so nahe am Auto, sind aber leider in die falsche Richtung gegangen. Wir hätten nach links gehen müssen! Tja auch den alten Hasen passieren solche Missgeschicke.
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